Die Bundesregierung hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Bildung von Mädchen und jungen Frauen fokussiert. Das entscheidende Kriterium ist hierbei das Geschlecht. Jungen und junge Männer werden von diesen Förderangeboten ausgeschlossen, kritisiert die AfD in ihrer Kleinen Anfrage (19/10811). Die Fraktion möchte gerne wissen, welche Projekte die Bundesregierung fördert, die exklusiv Mädchen und junge Frauen für MINT-Berufe oder -Studiengänge motivieren wollen und welche Projekte die Bundesregierung fördert, um exklusiv Jungen und junge Männer für MINT-Berufe oder -Studiengänge zu motivieren. Ferner fragt die Fraktion, wie hoch die Gesamtfördersumme der Projekte ist, die exklusiv Mädchen und junge Frauen zur Aufnahme eines MINT-Berufs oder -Studiums motivieren sollen.

Quelle: Deutscher Bundestag

In vielen Bau- und Fachverwaltungen im öffentlichen Dienst werden immer noch - insbesondere junge Ingenieurinnen und Ingenieure - befristet eingestellt. Aber auch zur Gewinnung von erfahrenem Personal aus der Wirtschaft sind unbefristete Verträge erforderlich. Diese Einstellungspraxis führt nach Auffassung des ZBI nicht zur Gewinnung von gut ausgebildetem Personal. Auch bei der Einstellung für befristete Bauprojekte ist eine solche Vorgehensweise kontraproduktiv, denn so eingestellte Ingenieurinnen und Ingenieure suchen fortwährend nach einer für sie planbaren zukunftsfähigen Anstellung. Der Kompetenzzugewinn im Zuge der Projektabwicklung geht der Verwaltung unmittelbar wieder verloren. Der Effekt des Kompetenzverlustes durch den Übergang von langjährig erfahrenen Ingenieurinnen und Ingenieuren des sogenannten geburtenstarken Jahrgangs wird somit noch verstärkt. Hierdurch wird mittelfristig die Kompetenz ganzer Fachverwaltungen gefährdet. Dies ist nicht nur ein Hindernis bei der Bewältigung der übertragenen, zumeist der Daseinsvorsorge dienenden und damit unverzichtbaren Aufgaben, sondern prägt "Verwaltung" in der gesellschaftlichen Wahrnehmung somit deutlich einen negativen Stempel auf.

Auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des öffentlichen Haushalts sind kompetente Ingenieurinnen und Ingenieure unverzichtbar, denn "wer billig plant baut teuer".

Insbesondere junge Ingenieurinnen und Ingenieure brauchen für ihre Zukunft eine Perspektive in der öffentlichen Verwaltung mit unbefristeten Anstellungen. Weiterhin sind aus der Sicht des ZBI befristete Arbeitsverhältnisse in unbefristete Arbeitsverhältnisse umzuwandeln.

ZBI Pressemitteilung 2019 06 07 DsiN thumbKürzlich nahm der ZBI e. V. am Jahreskongress von Deutschland sicher im Netz (DsiN) in Berlin teil.

Der DsiN-Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Kremer erklärte, dass wir am Scheidepunkt der Digitalisierung stehen. Dabei geht es um IT-Sicherheit, Selbstbestimmung und das Vertrauen in die digitale Zukunft. Bei der digitalen Aufklärung sind alle Menschen im souveränen Umgang mit dem Internet zu befähigen, niemand dürfe abgehangen werden - von der Schule bis zum Mehrgenerationenhaus und vom Einzelbetrieb bis zum Marktführer.

Nach Auffassung des ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. lässt sich in fast allen Bau- und Fachverwaltungen eine Digitalisierung der Arbeitsabläufe analog 4.0 in der Industrie auf sich warten. Es ist kaum eine Bauverwaltung in der Lage, sich im Rahmen einer BIM gesteuerten Baumaßnahme aktiv in den Planungs- und Ausführungsprozess einzubringen.

Damit die öffentliche Hand bei ihrem Infrastrukturauftrag nicht das Nachsehen hat, muss aus der Sicht des ZBI e. V. die Umsetzung der Arbeit 4.0 in der Verwaltung jetzt angegangen werden. Dies muss neben den Gesprächen mit den Parlamentariern auf der Bundes- auch auf Landesebene erfolgen. Zusätzlich muss es auch durch die Verwaltung selbst gesteuert und durch kompetentes internes Personal umgesetzt werden! Für die Digitalisierung der Arbeitsabläufe analog 4.0 werden zudem qualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure zwingend benötigt!

Die Zahl der Mitarbeiter in der Wasserstraßen- und Schifffahrtverwaltung (WSV) ist nach Angaben der Bundesregierung von 12.451 zu Beginn des Jahres 2010 auf 10.925 zu Beginn des Jahres 2019 zurückgegangen. Das geht aus der Antwort der Regierung (19/9888) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/9558) hervor. Was die unbesetzten Planstellen bei der WSV angeht, so wird auf eine frühere Antwort verwiesen (19/9720), laut der im Jahr 2018 1.399 Planstellen unbesetzt gewesen seien. Der weit überwiegende Teil - etwa 96,5 Prozent - der ausgewiesenen unbesetzten Stellen befinde sich im laufenden Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren, internen Personalplanungen sowie "Reservierungen für Kompensationsleistungen". Als unbesetzt im engeren Sinne könnten daher tatsächlich nur 3,5 Prozent gelten, heißt es in der Antwort.